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Rassestandard

FCI -Standard Nr. 336 / 03. 09. 1999 / D

SPANISCHER WASSERHUND
(Perro de agua español)

ÜBERSETZUNG: Frau Michèle Schneider

URSPRUNG: Spanien

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL-STANDARDES: 03.09.1999

VERWENDUNG: Hütehund, Jagdhund, Fischerhund.

KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 8 Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde.

Sektion 3 Wasserhunde.

Ohne Arbeitsprüfung.

Kurzer geschichtlicher Abriss

Das Vorkommen dieses Hundes auf der Iberischen Halbinsel geht bis in früheste Zeiten zurück. Er hat die gleiche Abstammung wie der alte "Barbet". Die dichteste Population findet sich in Andalusien, wo er als Hütehund Verwendung findet und wo er seit Jahrhunderten unter dem Namen «Türkenhund» bekannt ist. Seine Eigenschaften, insbesondere seine Fellqualität, sind an den Wechsel von Nässe und Trockenheit der Sumpfregionen angepasst, was ihn als Hütehund und als Gehilfen der Jäger auf Wasserwild und der Fischer in solchen Gebieten besonders geeignet macht.

Allgemeines Erscheinungsbild

Rustikaler, gut proportionierter Hund (von mittlerem Gewicht), langköpfig, von eher gestrecktem Körperbau, harmonischer Gestalt und anziehendem Aussehen, von athletischer Natur mit gut entwickelter Muskulatur, die er regelmässiger Arbeit verdankt. Sein Profil passt in ein Rechteck; Sehvermögen, Gehör und Geruchsinn sind gut entwickelt.

Wichtige Proportionen

  • Körperlänge/Grösse (Widerristhöhe) = 9/8.
  • Tiefe der Brust/Grösse (Widerristhöhe) = 4/8.
  • Fanglänge/Schädellänge = 2/3.

Verhalten / Charakter (Wesen)

Treu, gehorsam, freudig, arbeitswillig, wachsam und sehr ausgeglichen. Lernfähigkeit dank einer aussergewöhnlich guten Auffassungsgabe stark ausgeprägt; unter allen Bedingungen passt er sich jeder Situation an.

Kopf

Stark, elegant getragen.

Oberkopf

Schädel: Flach, Hinterhaupthöcker wenig ausgeprägt. Obere Begrenzungslinien von Schädel und Fang parallel.

Stop: Sanft, wenig betont.

Gesichtsschädel

Im Profil geradlinig.

Nasenschwamm: Nasenöffnungen gut ausgebildet. Nasenschwamm von gleicher Farbe oder ein wenig dunkler als der dunkelste Ton des Haarkleides.

Lefzen: Guter Lefzenschluss; deutlicher Lippenwinkel.

Kiefer/Zähne: Gut ausgebildet, weiss, mit gut entwickelten Fangzähnen.

Augen: Leicht schräg liegend, sehr ausdruckstark; die Farbe der Iris - haselnussbraun bis kastanienbraun - soll mit der Fellfarbe übereinstimmen. Die Bindehaut ist nicht sichtbar.

Ohren: Mittelhoch angesetzt; sie sind dreieckig und herabhängend.

Hals

Kurz, gut bemuskelt und ohne Wamme, mit den Schultern perfekt verbunden.

Körper

Stämmig.

Obere Profillinie: Gerade.

Widerrist: Wenig betont.

Rücken: Gerade und kräftig.

Kruppe: Leicht geneigt.

Brust: Breit und tief; Rippen gut gewölbt; der grosse Durchmesser des Brustraumes weist auf ein beachtliches Atemvolumen hin.

Untere Profillinie und Bauch: Bauch leicht aufgezogen.

Rute

Mittelhoch angesetzt. Das Kupieren ist nicht erlaubt. Einige Exemplare zeigen einen angeborenen Stummelschwanz.

Gliedmassen

Vorderhand: Stark und senkrecht.

Schultern: Gut bemuskelt, schräg liegend.

Oberarm: Kräftig.

Ellenbogen: Gut am Brustkasten anliegend und parallel.

Unterarm: Kräftig, gerade.

Vorderfußwurzelgelenk und Vordermittelfuß: Gerade, eher kurz.

Vorderpfoten: Rund mit eng aneinanderliegenden Zehen, Krallenfarbe variiert, widerstandsfähige Ballen.

Hinterhand: Völlig senkrecht mit nicht zu ausgeprägten Winkelungen und mit Muskeln, die in der Lage sind, dem Körper beim Laufen einen sehr energischen Schub und den für leichte und elegante Sprünge notwendigen Schwung zu geben.

Oberschenkel: Lang und gut bemuskelt.

Unterschenkel: Gut entwickelt.

Sprunggelenk: Tief gestellt.

Hintermittelfuß: Kurz, trocken und senkrecht zum Boden stehend.

Hinterpfoten: Wie an den vorderen Gliedmaßen.

Gangwerk

Die bevorzugte Gangart ist der Trab.

Haut

Die Haut ist geschmeidig, dünn und am Körper gut anliegend. Sie kann braun oder schwarz pigmentiert oder auch ohne Pigment sein - je nach Fellfarbe. Dasselbe gilt für die Schleimhäute.

Haarkleid

Haar:
Es ist immer gelockt und wollig in der Textur.  Gelockt, wenn es kurz ist; wenn es lang ist, kann es Zotten bilden.  Geschorene Tiere sind zugelassen;  die stets gleichmässige und vollständige Schur darf jedoch nie zu einer «ästhetischen» Aufmachung werden.

Die für Ausstellungen empfohlene maximale Haarlänge ist 12 cm (15 cm bei gestrecktem Haar) und die minimale Länge ist 3 cm, um die Qualität der Locken beurteilen zu können.

Die Welpen kommen immer mit gelocktem Haar zur Welt.

Farbe:

  • Einfarbig : weiss, schwarz und braun in den unterschiedlichen Nuancen.
  • Zweifarbig : weiss und schwarz oder weiss und braun in den unterschiedlichen Nuancen.

Dreifarbige, sowie schwarz-lohfarbene und haselnuss-lohfarbene Hunde sind nicht zulässig.

Größe und Gewicht

Widerristhöhe:

Rüden von 44 bis 50 cm.

Hündinnen von 40 bis 46 cm.

Bei beiden Geschlechtern ist eine maximale Abweichung von 2 cm zulässig, sofern die Gesamtproportionen des Hundes mit seiner Widerristhöhe harmonisieren.

Gewicht:

Rüden von 18 bis 22 kg.

Hündinnen von 14 bis 18 kg.

Fehler

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

Schwere Fehler

  • Rücken stark eingefallen.
  • Nicht korrekt gestellte Läufe.
  • Hängender oder übertrieben aufgezogener Bauch.

Ausschliessende Fehler

  • Aggressiv oder ängstlich.
  • Rückbiss und Vorbiss.
  • Vorhandensein von Afterkrallen.
  • Glattes oder gewelltes Haar.
  • Albinismus.
  • Gesprenkeltes oder geflecktes Fell; schwarz-lohfarbene sowie haselnuss-lohfarbene Hunde.
  • Unausgeglichenes Wesen.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.