Das spannende Unternehmen der Fellpflege beim spanischen Wasserhund
Das Fell des spanischen Wasserhundes ist wollig, gelockt und bildet wenn es lang wird, Zotten oder Schnüre (wie beim Puli oder Komondor) und hat keinen besonderen Eigengeruch.
Es ist pflegeleicht (wird nicht gekämmt oder gebürstet), muss aber wenn es länger ist, immer wieder auseinander gezupft werden, damit genug Luft an die Haut kommt (man sollte die Haut durch das Fell fühlen können). Es ist viel drahtiger als das Fell eines Pudels, verfilzt daher nicht so schnell und kringelt sich schon im Ansatz.
Allerdings verfilzen alle Perros unterschiedlich, so dass man jeden Perro individuell pflegen muss. Gerade in der Übergangszeit vom Welpen- zum Erwachsenenfell neigt das Fell zum Verfilzen.
Bei Unsicherheiten bezüglich der Fellpflege sind die Züchter des Vereins immer der richtige Ansprechpartner.
Der Perro de Agua Español haart nicht, d. h. er hat keinen Fellwechsel und sollte deshalb ein- bis zweimal im Jahr (nach Belieben auch öfter), zum Beispiel im Frühjahr und Herbst (das erste Mal mit ca. 5 Monaten) gleichmäßig auf eine Länge geschoren werden. Als ungefähren Richtwert kann man ein Haarwachstum von 1–1,5 cm im Monat nennen. Warum im Herbst scheren? Ja... das Thema Schnee... schaut Euch einfach mal die Bilder an, dann könnt ihr Euch vorstellen, was mit einem Perro passiert, wenn er im Winter langes Fell trägt... Im Herbst geschoren ist das Fell so weit nachgewachsen, dass der Perro nicht friert, es ist aber auch nicht zu lang, so dass der Perro als lebende Schneekugel durch die Gegend laufen muss.
Man sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass ein spanischer Wasserhund Schmutz ins Haus bringt, denn im längeren Fell verstecken sich mit Vorliebe Sand, kleine Stöckchen, Tannennadeln etc., die dann nach und nach wieder herausfallen.
Da die besondere Struktur bei den meisten Hundefriseuren (noch) nicht bekannt ist, sollte dieser darauf hingewiesen werden, dass der Perro vor der Schur nicht ausgekämmt werden darf. Er sollte allerdings vor der Schur geduscht werden.
Viele Perrobesitzer gönnen sich eine eigene Schermaschine (die relativ leistungsstark sein muss), um dem besonderen Fell gerecht zu werden.
Da die Haut sehr dünn ist, muss man entsprechende Vorsicht walten lassen und die Schur dauert schon mal eineinhalb bis zwei Stunden (mit Pausen, die man sich und dem Hund gönnt).
Hier ein schöner Vergleich: vor und nach dem Scheren. Scherkopf 3mm.
Die beste natürliche Fellpflege ist regelmäßiges Schwimmen in sauberem Wasser. Das Fell neigt dann weniger zum Verfilzen und bildet viel schönere Schnüre. Außerdem braucht der Perro dann auch nur selten eine Dusche oder ein Bad.
Sollte es doch ab und zu nötig sein, sollte ein mildes, rückfettendes Shampoo benutzt werden, das später gründlich wieder ausgespült wird.
Auf keinen Fall darf man das Fell beim Abtrocknen rubbeln. Stattdessen sollte man es nur vorsichtig ausdrücken (wie einen Wollpullover), da das Fell sonst verfilzt.
Eigentlich recht einfach, auch wenn es sich hier im Text doch recht umfangreich anhört. Im Alltag bemerkt ihr das Thema Fellpflege eigentlich gar nicht, mit Ausnahme der Kletten und Stöckchen, die beim Streicheln stören können.